Alles zum Thema betriebliche Altersversorgung (bAV)

Betriebliche Altersversorgung (bAV)

Hier finden Sie nützliche Tipps zum Thema betriebliche Altersversorgung (bAV)

Marcus Wacker Geschäftsführer
Marcus Wackeraktualisiert am 7. Oktober 2023

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge in Deutschland. Sie ermöglicht es Arbeitnehmern, zusätzlich zur gesetzlichen Rente eine weitere Altersvorsorge aufzubauen. Dabei stellt der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern Leistungen für den Ruhestand zur Verfügung. Es gibt verschiedene Durchführungswege der bAV, wie zum Beispiel die Direktzusage, die Pensionskasse, die Pensionsfonds, die Unterstützungskasse oder die Direktversicherung. Jeder Durchführungsweg hat seine eigenen Vor- und Nachteile, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Arbeitgebers und der Arbeitnehmer.

Ein Vorteil der bAV ist, dass sie steuerlich begünstigt ist. Beiträge, die der Arbeitgeber in die betriebliche Altersversorgung einzahlt, sind in der Regel steuerfrei. Auch für den Arbeitnehmer sind die Beiträge in der Ansparphase steuerfrei, allerdings werden die Leistungen im Rentenalter besteuert. Ein weiterer Vorteil der bAV ist die Sicherheit der Leistungen. Die Ansprüche aus der betrieblichen Altersversorgung sind in der Regel insolvenzgeschützt, was bedeutet, dass sie auch im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers erhalten bleiben.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile der bAV. Zum einen ist sie mit hohen Verwaltungskosten verbunden, insbesondere bei komplexen Durchführungswegen wie der Unterstützungskasse oder dem Pensionsfonds. Zum anderen besteht ein gewisses Risiko, dass die finanziellen Mittel für die betriebliche Altersversorgung nicht ausreichen, um die zugesagten Leistungen zu erbringen. Insgesamt ist die betriebliche Altersversorgung eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente und kann dazu beitragen, den Lebensstandard im Ruhestand zu sichern. Es ist jedoch wichtig, die verschiedenen Durchführungswege und deren Vor- und Nachteile zu kennen und individuell abzuwägen. Eine professionelle Beratung kann dabei helfen.

Was ist betriebliche Altersversorgung (bAV)

Was ist betriebliche Altersversorgung (bAV)
Was ist betriebliche Altersversorgung (bAV). Bildquelle: www.dieversicherer.de

Aus Sicht des Arbeitnehmers bietet die
betriebliche Altersversorgung (bAV) einige Vorteile

Erstens ermöglicht die bAV eine zusätzliche Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente. Dadurch kann der Arbeitnehmer seinen Lebensstandard im Ruhestand aufrechterhalten oder sogar verbessern.

Zweitens sind die Beiträge zur bAV in der Ansparphase in der Regel steuerfrei. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer mehr Nettoeinkommen zur Verfügung hat und gleichzeitig für die Zukunft vorsorgen kann.

Drittens sind die Leistungen aus der bAV in der Regel insolvenzgeschützt. Das bedeutet, dass sie auch im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers erhalten bleiben. Dies bietet eine gewisse Sicherheit für den Arbeitnehmer.

Viertens kann die bAV auch flexibel gestaltet werden. Je nach Durchführungsweg und Tarifvertrag können Arbeitnehmer zum Beispiel selbst entscheiden, wie viel sie in die bAV einzahlen möchten oder ob sie zusätzliche Beiträge leisten möchten.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile aus Sicht des Arbeitnehmers. Zum einen sind die Leistungen aus der bAV im Rentenalter steuerpflichtig. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer im Ruhestand möglicherweise Steuern auf seine betriebliche Altersversorgung zahlen muss. Zum anderen ist die bAV oft mit einer gewissen Bindung an den Arbeitgeber verbunden. Wenn der Arbeitnehmer den Arbeitgeber wechselt, kann es sein, dass er seine Ansprüche aus der bAV nicht vollständig mitnehmen kann oder dass er bestimmte Wartezeiten erfüllen muss, um Anspruch auf die Leistungen zu haben.

Insgesamt bietet die betriebliche Altersversorgung aus Sicht des Arbeitnehmers eine attraktive Möglichkeit, zusätzlich zur gesetzlichen Rente für den Ruhestand vorzusorgen. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Ziele zu berücksichtigen und sich über die verschiedenen Durchführungswege und deren Vor- und Nachteile zu informieren.

Die betriebliche Altersversorgung aus Sicht
des Arbeitgebers bietet verschiedene Vorteile:

Mitarbeiterbindung: Durch die Bereitstellung einer betrieblichen Altersversorgung können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden. Eine gute Altersversorgung ist ein attraktives Benefit, das potenzielle Mitarbeiter anzieht und bestehende Mitarbeiter motiviert, im Unternehmen zu bleiben.

Steuerliche Vorteile: Arbeitgeber können Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen. Dies kann zu erheblichen Steuerersparnissen führen.

Sozialabgaben: Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung sind in der Regel sozialabgabenfrei. Dadurch können Arbeitgeber Lohnnebenkosten senken.

Image und Reputation: Unternehmen, die eine betriebliche Altersversorgung anbieten, werden oft als sozial engagiert wahrgenommen. Dies kann das Image des Unternehmens verbessern und die Reputation stärken.

Mitarbeitermotivation: Eine betriebliche Altersversorgung kann die Motivation der Mitarbeiter steigern, da sie sich um ihre finanzielle Absicherung im Ruhestand weniger Sorgen machen müssen. Dies kann sich positiv auf die Arbeitsleistung und -zufriedenheit auswirken.

Flexibilität: Arbeitgeber können verschiedene Modelle der betrieblichen Altersversorgung anbieten, um den individuellen Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden. Dies kann z.B. eine Direktzusage, eine Unterstützungskasse oder eine Pensionskasse sein.

Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass die betriebliche Altersversorgung für Arbeitgeber mit Kosten und administrativem Aufwand verbunden sein kann. Die Einrichtung und Verwaltung eines solchen Programms erfordert Zeit und Ressourcen. Zudem unterliegen die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung bestimmten gesetzlichen Vorgaben und müssen regelmäßig überprüft und angepasst werden.

1. Direktzusage und Pensionszusage

Eine Direktzusage ist eine Form der betrieblichen Altersversorgung, bei der der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine lebenslange Rente zusagt. Dabei übernimmt der Arbeitgeber die Verpflichtung, dem Arbeitnehmer im Ruhestand eine bestimmte Rente zu zahlen. Die Höhe der Rente kann entweder festgelegt sein oder von verschiedenen Faktoren wie dem Gehalt und der Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängen.

Eine Pensionszusage ist eine spezielle Form der Direktzusage, bei der der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Rente zusagt, die über den gesetzlichen Rentenanspruch hinausgeht. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers, die oft als zusätzliche Altersversorgung angeboten wird. Die Pensionszusage kann entweder als feste Rente oder als prozentualer Anteil des letzten Gehalts vereinbart werden.

Sowohl die Direktzusage als auch die Pensionszusage sind langfristige Verpflichtungen des Arbeitgebers und dienen dazu, den Arbeitnehmern eine zusätzliche finanzielle Absicherung im Ruhestand zu bieten.

Direktzusage und Pensionszusage
Erklärung Direktzusage/Pensionszusage. Bildquelle: www.dieversicherer.de

Vor- und Nachteile der Pensionszusage oder Direktzusage

Vorteile für den Arbeitnehmer:

  • Langfristige finanzielle Absicherung: Durch eine Direktzusage oder Pensionszusage erhält der Arbeitnehmer eine zusätzliche Altersversorgung, die über die gesetzliche Rente hinausgeht. Dadurch kann er im Ruhestand ein höheres Einkommen haben und seinen Lebensstandard besser aufrechterhalten.
  • Planungssicherheit: Da die Höhe der Rente in der Direktzusage oder Pensionszusage festgelegt ist, kann der Arbeitnehmer seine finanzielle Zukunft besser planen und sich auf eine bestimmte Einkommensquelle verlassen.
  • Steuerliche Vorteile: Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung, einschließlich Direktzusagen und Pensionszusagen, können steuerlich begünstigt sein. Dies kann zu einer Reduzierung der Steuerlast des Arbeitnehmers führen.

Vorteile für den Arbeitgeber:

  • Mitarbeiterbindung: Eine Direktzusage oder Pensionszusage kann ein attraktives Zusatzleistungsangebot für Arbeitnehmer sein und dazu beitragen, qualifizierte Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden.
  • Steuerliche Vorteile: Beiträge des Arbeitgebers zur betrieblichen Altersversorgung können steuerlich absetzbar sein. Dies kann zu einer Reduzierung der Steuerlast des Unternehmens führen.
  • Flexibilität bei der Gestaltung: Der Arbeitgeber kann die Höhe der Rente und die Bedingungen der Direktzusage oder Pensionszusage individuell festlegen und an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sowohl Direktzusagen als auch Pensionszusagen mit finanziellen Risiken verbunden sein können, insbesondere wenn das Unternehmen Schwierigkeiten hat, die zugesagten Rentenleistungen zu erfüllen. Daher ist es ratsam, die finanzielle Stabilität des Arbeitgebers und die Sicherheitsmaßnahmen zur Absicherung der betrieblichen Altersversorgung sorgfält zu prüfen.

2. Unterstützungskasse (U-Kasse)

Eine Unterstützungskasse (U-Kasse) ist eine Form der betrieblichen Altersversorgung (bAV), bei der der Arbeitgeber eine rechtlich eigenständige Versorgungseinrichtung gründet. Diese Einrichtung, die als Unterstützungskasse bezeichnet wird, übernimmt die Verpflichtung, den Arbeitnehmern im Ruhestand eine zusätzliche Altersversorgung zu gewähren.

Die Unterstützungskasse wird vom Arbeitgeber finanziert, der regelmäßig Beiträge in die Kasse einzahlt. Diese Beiträge werden von der Unterstützungskasse verwaltet und angelegt, um daraus später die Rentenleistungen an die Arbeitnehmer zu finanzieren. Die Höhe der Beiträge kann vom Arbeitgeber frei festgelegt werden, wobei jedoch bestimmte steuerliche Grenzen einzuhalten sind.

Die Vorteile einer Unterstützungskasse:

  • Zusätzliche Altersvorsorge: Durch die U-Kasse erhält der Arbeitnehmer eine zusätzliche Altersvorsorge, die über die gesetzliche Rentenversicherung hinausgeht. Dadurch kann er im Ruhestand von einer höheren finanziellen Absicherung profitieren.
  • Steuerliche Vorteile: Die Leistungen aus der U-Kasse sind für den Arbeitnehmer steuerfrei. Dadurch erhält er eine höhere Nettorentenzahlung im Vergleich zu anderen Formen der Altersvorsorge.
  • Flexibilität: Die U-Kasse ermöglicht es dem Arbeitnehmer, individuelle Versorgungszusagen zu erhalten. Dadurch kann er seine Altersvorsorge an seine persönlichen Bedürfnisse und Lebenssituation anpassen.
  • Unabhängigkeit von externen Versicherungen: Durch die U-Kasse ist der Arbeitnehmer nicht von externen Versicherungen abhängig. Er kann sicher sein, dass die Versorgungszusagen vom Unternehmen erfüllt werden, unabhängig von der finanziellen Lage externer Versicherungen.
  • Erhalt der Versorgungsansprüche: Im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers sind die Ansprüche aus der U-Kasse geschützt. Der Arbeitnehmer verliert somit nicht seine bereits erworbenen Versorgungsansprüche.
  • Möglichkeit der Hinterbliebenenversorgung: Die U-Kasse kann auch Leistungen für Hinterbliebene vorsehen. Dadurch können auch die Angehörigen des Arbeitnehmers von der zusätzlichen Altersvorsorge profitieren.
  • Kapitalanlage: Das Kapital der U-Kasse kann vom Unternehmen angelegt und verwaltet werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, höhere Renditen zu erzielen und somit auch höhere Leistungen für den Arbeitnehmer zu ermöglichen.
Unterstützungskasse (U-Kasse)
Erklärung Unterstützungskasse (U-Kasse). Bildquelle: www.dieversicherer.de

Nachteile einer Unterstützungskasse (U-Kasse):

  • Hohe Kosten: Die Einrichtung und Verwaltung einer Unterstützungskasse kann mit hohen Kosten verbunden sein. Es müssen beispielsweise Beiträge für die Versicherung und die Verwaltung gezahlt werden.
  • Abhängigkeit von der Kapitalentwicklung: Die Leistungen der Unterstützungskasse hängen von der Kapitalentwicklung ab. Wenn die Kapitalanlagen schlecht performen, können die Leistungen entsprechend geringer ausfallen.
  • Begrenzte Flexibilität: Die Leistungen einer Unterstützungskasse sind in der Regel festgelegt und können nicht individuell angepasst werden. Dies kann zu Einschränkungen führen, wenn sich die persönlichen Bedürfnisse oder Umstände ändern.
  • Steuerliche Aspekte: Die steuerliche Behandlung von Unterstützungskassen kann komplex sein. Es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, um steuerliche Vorteile zu erhalten. Zudem können sich steuerliche Regelungen ändern, was Auswirkungen auf die Unterstützungskasse haben kann.
  • Risiko der Insolvenz: Wenn die Unterstützungskasse insolvent wird, können die Leistungen gefährdet sein. Es besteht das Risiko, dass die Versorgungsansprüche nicht vollständig erfüllt werden können.
  • Begrenzte Teilnahme: Nicht alle Arbeitnehmer können an einer Unterstützungskasse teilnehmen. Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, wie beispielsweise eine bestimmte Betriebsgröße oder eine bestimmte Position im Unternehmen.
  • Mangelnde Transparenz: Die Informationen über die Kapitalanlagen und die finanzielle Situation der Unterstützungskasse können für die Teilnehmer nicht immer transparent sein. Dies kann zu Unsicherheit und Misstrauen führen.

Insgesamt kann die Unterstützungskasse eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung sein, insbesondere für gut verdienende Arbeitnehmer. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Risikobereitschaften zu berücksichtigen und gegebenenfalls auch andere Formen der betrieblichen Altersvorsorge in Betracht zu ziehen.

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3. Direktversicherung

Eine Direktversicherung ist eine Form der betrieblichen Altersversorgung, bei der der Arbeitgeber eine Lebensversicherung für den Arbeitnehmer abschließt. Dabei tritt der Arbeitgeber als Versicherungsnehmer auf und der Arbeitnehmer als versicherte Person. Die Beiträge zur Direktversicherung werden entweder vom Arbeitgeber allein oder von Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam finanziert.

Die Direktversicherung bietet dem Arbeitnehmer eine zusätzliche finanzielle Absicherung im Ruhestand. Die Beiträge werden über die Laufzeit der Versicherung angespart und können dann als lebenslange Rente oder als einmalige Kapitalauszahlung genutzt werden.

Die Direktversicherung bietet sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer verschiedene Vorteile. Für den Arbeitgeber sind dies unter anderem steuerliche Vorteile, da die Beiträge als Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden können, sowie die Möglichkeit, Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Für den Arbeitnehmer bietet die Direktversicherung steuerliche Vorteile, da die Beiträge steuerfrei oder als Sonderausgaben abgesetzt werden können, sowie eine zusätzliche finanzielle Absicherung im Ruhestand.

Direktversicherung
Erklärung Direktversicherung. Bildquelle: www.dieversicherer.de

Es ist wichtig zu beachten, dass die Direktversicherung bestimmten gesetzlichen Vorgaben unterliegt und dass die Höhe der Beiträge begrenzt ist. Zudem kann der Arbeitnehmer die Direktversicherung in der Regel auch bei einem Arbeitgeberwechsel behalten und weiterführen.

4. Pensionskasse

Eine Pensionskasse ist eine Einrichtung, die der betrieblichen Altersvorsorge dient. Sie wird von Unternehmen oder Branchenverbänden gegründet und verwaltet. Arbeitnehmer können freiwillig oder aufgrund tariflicher Vereinbarungen in die Pensionskasse einzahlen, um im Ruhestand eine zusätzliche Rente zu erhalten.

Die Pensionskasse sammelt die Beiträge der Arbeitnehmer und investiert sie in verschiedene Anlageformen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien. Durch die langfristige Anlagestrategie sollen die eingezahlten Beiträge vermehrt werden, um eine ausreichende Altersversorgung zu gewährleisten.

Im Rentenalter erhalten die Versicherten dann eine monatliche Rente aus der Pensionskasse. Die Höhe der Rente hängt von der Höhe der eingezahlten Beiträge, der Anlageperformance der Pensionskasse und der Dauer der Einzahlung ab.

Pensionskassen sind in vielen Ländern eine wichtige Säule der Altersvorsorge und ergänzen die gesetzliche Rentenversicherung. Sie bieten den Arbeitnehmern die Möglichkeit, zusätzliches Kapital für den Ruhestand anzusparen und so ihre finanzielle Sicherheit im Alter zu verbessern.

Pensionskasse

Vorteile einer Pensionskasse:

  • Zusätzliche Altersvorsorge: Eine Pensionskasse ermöglicht es Arbeitnehmern, neben der gesetzlichen Rente zusätzliches Kapital für den Ruhestand anzusparen. Dadurch kann die finanzielle Sicherheit im Alter verbessert werden.
  • Steuerliche Vorteile: Einzahlungen in eine Pensionskasse können steuerlich begünstigt sein. In einigen Ländern können die Beiträge von der Steuer abgesetzt werden oder es gelten niedrigere Steuersätze für die Auszahlungen im Rentenalter.
  • Professionelle Verwaltung: Pensionskassen werden von professionellen Finanzexperten verwaltet, die das eingezahlte Kapital in verschiedene Anlageformen investieren. Dadurch soll eine langfristige Rendite erzielt werden.
  • Kollektives Risiko: Durch die Beteiligung vieler Arbeitnehmer an einer Pensionskasse wird das individuelle Risiko gestreut. Das bedeutet, dass Verluste einzelner Versicherter durch Gewinne anderer ausgeglichen werden können.

Nachteile einer Pensionskasse:

  • Abhängigkeit vom Arbeitgeber: Eine Pensionskasse wird oft vom Arbeitgeber gegründet und verwaltet. Dies bedeutet, dass die Arbeitnehmer von den Entscheidungen des Arbeitgebers abhängig sind und möglicherweise keine Kontrolle über ihre Altersvorsorge haben. Wenn der Arbeitgeber insolvent wird oder die Pensionskasse schlecht verwaltet wird, kann dies zu Verlusten oder einer geringeren Rente führen.
  • Anlage- und Marktrisiken: Das eingezahlte Kapital einer Pensionskasse wird in verschiedene Anlageformen investiert, die mit Risiken verbunden sind. Wenn die Anlagen schlecht performen, kann dies zu Verlusten führen und die Höhe der Rente im Rentenalter beeinflussen. Insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Finanzkrisen können die Anlageergebnisse negativ beeinflusst werden.
  • Begrenzte Flexibilität: Einmal eingezahltes Kapital in eine Pensionskasse ist in der Regel langfristig gebunden und kann nicht vorzeitig abgerufen werden. Dies kann zu Einschränkungen führen, wenn finanzielle Engpässe auftreten oder andere Investitionsmöglichkeiten genutzt werden möchten. Es besteht auch keine Möglichkeit, das eingezahlte Kapital zu vererben.
  • Inflation: Die Höhe der Rente aus einer Pensionskasse wird oft erst viele Jahre nach der Einzahlung ausgezahlt. In der Zwischenzeit kann die Inflation den Wert des Geldes verringern. Wenn die Rente nicht ausreichend an die Inflation angepasst wird, kann dies zu einer schleichenden Entwertung der Rente führen und die Kaufkraft im Ruhestand beeinträchtigen.
  • Verwaltungskosten: Pensionskassen erheben oft Verwaltungskosten für die Verwaltung des eingezahlten Kapitals. Diese Kosten können die Rendite der Anlagen reduzieren und die Höhe der Rente im Rentenalter beeinflussen. Es ist wichtig, die Kostenstruktur einer Pensionskasse zu verstehen und zu vergleichen, um sicherzustellen, dass die Kosten angemessen sind.

5. Pensionsfonds

Ein Pensionsfonds ist eine Art von institutionellem Anlagefonds, der speziell für die Altersvorsorge von Arbeitnehmern konzipiert ist. Er wird oft von Unternehmen, Gewerkschaften oder staatlichen Stellen gegründet und verwaltet. Der Zweck eines Pensionsfonds besteht darin, das eingezahlte Kapital der Arbeitnehmer zu investieren und eine Rendite zu erzielen, um im Rentenalter eine Rente oder andere Leistungen auszuzahlen.

Pensionsfonds arbeiten in der Regel nach dem Kapitaldeckungsverfahren. Das bedeutet, dass die eingezahlten Beiträge der Arbeitnehmer und gegebenenfalls des Arbeitgebers in Anlageformen investiert werden, um ein Kapital aufzubauen. Dieses Kapital wird dann im Rentenalter verwendet, um eine Rente oder andere Leistungen auszuzahlen.

Die Anlagestrategie eines Pensionsfonds kann je nach den Zielen und Risikobereitschaften des Fonds variieren. Typischerweise werden die Gelder in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder alternative Anlagen diversifiziert, um das Risiko zu streuen und eine langfristige Rendite zu erzielen.

Pensionsfonds bieten den Arbeitnehmern mehrere Vorteile. Sie ermöglichen eine zusätzliche Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente, bieten steuerliche Vorteile und werden von professionellen Finanzexperten verwaltet. Allerdings gibt es auch Nachteile wie die Abhängigkeit vom Arbeitgeber, Anlage- und Marktrisiken sowie begrenzte Flexibilität bei der Nutzung des eingezahlten Kapitals.

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Pensionsfonds
Erklärung Pensionsfonds. Bildquelle: www.dieversicherer.de

Allerdings gibt es auch einige Nachteile. Zum einen besteht ein gewisses Risiko, dass die Renditen nicht den Erwartungen entsprechen und die Rentenzahlungen im Ruhestand niedriger ausfallen als erhofft. Zudem sind Pensionsfonds oft mit hohen Verwaltungskosten verbunden. Insgesamt kann ein Pensionsfonds eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente sein, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Risikobereitschaft zu berücksichtigen und sich vor der Entscheidung für einen Pensionsfonds ausführlich zu informieren.

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